Chamonix 2014 - Contamine-Mezeaud (ZS+)

Contamine-Mezeaud am Triangle du Tacul (Eis bis 65°, ZS+, 440 hm) Cosmique-Grat (Eis bis 60°, ZS, 250 hm, Klettern 4a)

Datum: 20.06./21.06.2014 Von Dennis und Emu

Contamine-Mezeaud
Contamine-Mezeaud

Die letzten 2 Tage in Chamonix haben wir dazu genutzt, nochmals in die Höhe zu fahren und ein bisschen im Eis spielen zu gehen. Die erste Bahn hatte wieder mal ne Stunde Verspätung, so dass wir erst um halb 10 Uhr in die Tour einsteigen konnten. Es war ein schöner Tag mit strahlend blauem Himmel – jedoch ging ein kalter und starker Wind in der Höhe. Die Route ist ein wahrer Augenschmausund verläuft direttissima durch den zentralen Wandteil des Triangle du Tacul, bevor im oberen Teil nach rechts auf eine Firnschulter gequert wird und der Ausstieg über anregendes Mixed-Gelände führt. Ein Firngrat leitet vom Tringle auf den Normalweg des Tacul, durch welchen man in kurzer Zeit in einfacher Kletterei den Gipfel des Mont Blance du Tacul (4.248 m.) erreicht.

Contamine-Mezeaud
Contamine-Mezeaud

Die Schlüssel-Längen der Tour kommen gleich am Anfang, die Überquerung des Bergschrundes (ging Problemlos) und dann der ca. 65° steile Eisgully. Die Wand hatte nur eine geringe Firnauflage und der Großteil war Blankeis – was die Waden schon etwas strapazierte. Nach dem Gully ging´s in drei weiteren Seillängen bis zur Firnschulter in ca. 50-55° steilem Eis durch den zentralen Wandteil. Durch die Seilschaft vor uns haben wir öfters mal eine kleine Eisbrocken-Dusche genossen und auch Spinn-Drifts waren durch den Wind des öfteren geboten – und sorgten immer für eine erfrischende Abkühlung, damit es einem auch nicht zu warm wird. Der Ausstieg erfolgt über Block und Firngelände und nimmt doch noch etwas Zeit in Anspruch bevor man auf dem Triangle ankommt. Die Querung zum Normalweg war auch schon blank oder eingeblasen durch den Neuschnee, so dass es noch etwas dauerte, bis wir auch den Normalweg erreicht hatten. Dann ging´s noch ein paar Blöcke hoch und wir standen oben – auf dem Gipfel des Tacul. Gmütlich war´s nicht dort oben und drum ging´s auch wieder schnell über den Normalweg zurück. Auch dieser fordert nochmals etwas die Konzentration – durch teils blanke Flanken und einmal abseilen an einem Eispilz zur Überwindung einer großen Spalte wird´s auch hier nicht langweilig.

Contamine-Mezeaud

Am Col. du Midi schlugen wir dann unser Zeltlager auf und machten uns für den Rest des Tages noch einen Chilligen. Schnee schmelzen, viel trinken, viel essen und viel schlafen. Das Panorama genießen und Sonnenuntergang und –aufgang bewundern.

Contamine-Mezeaud

Am nächsten Morgen vor der ersten Bahn ging´s dann los und zum Ausklang der Woche sind wir zum Cosmique-Grat gestartet. Eine herrlich abwechslungsreiche Tour mit schönen Stellen für den „schnellen Genuss“ – aber oft hoffnungslos überfüllt. Nicht so bei uns… Ganz alleine sind wir auf dem Grat umeinander geturnt, einmal kurz Seil auspacken zum abseilen und über´s „Steigeisenwandl“ hoch, dann wieder in schönem Firn und Blockgelände weiter bis zum Finale. Dort geht es einen kurzen Riss bis auf ein Band hoch und dann um´s Eck auf die Nordseite. Wenn man die Morgensonne gewöhnt ist, wird´s da hinten in dem Eck zmal ungemütlich kalt. Dennis bolzt dann noch den finalen Kamin hoch (4a Stelle) und nach weiteren 60 Meter ist der Spaß dann leider schon wieder vorbei und wir stehen nach 2 Stunden an der Midi-Bahn.

Cosmique-Grat
Cosmique-Grat

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